DER INHALT
Germain, seines Zeichens Französischlehrer an der Oberstufe, gibt seinen Schüler*innen die Aufgabe ihr Wochenende in Form eines Aufsatzes niederzuschreiben, das Ergebnis ist genauso inspirationslos und monoton, wie das Leben des in die Jahre gekommenen Pädagogen. Seine Tristesse wird nur durch den Aufsatz eines, unscheinbar wirkenden Schülers, Claude, gebrochen. Claudes verächtliche und gleichzeitig beeindruckende Beschreibung seines Besuches bei der Familie eines Mitschülers, lässt in seinem Lehrer einen Konflikt entstehen. Schockiert und fasziniert von der Rhetorik, voyeuristischen Art des Aufsatzes von der literarischen Begabung seines 16-jährigen Schülers und einem ungebetenen und doch ersehnten „Fortsetzung folgt …“, begibt sich Germain in gefährliche Gefilde auf der Suche nach Inspiration.
Francois Ozon adaptiert auf eine beeindruckende Art Juan Maryogas Stück Der Junge in der letzten Reihe und schafft es Tiefen durch verschwimmende Szenen und gut abgestimmter Musik, lebendig zu werden. Voyeurismus und Sadismus, Realität und Phantasie gehen ineinander über, gemeinsam tauchen die Zuschauer*innen mit den Charakteren in die bedeutungslose Welt einer Mittelschichtsfamilie ein, um ihre eigenen tiefen Abgründe zu entdecken.