Es ist Sommer in Berlin. Ein heißer Sommer. Die vierzehnjährige Nora verbringt ihn im Schatten ihrer Schwester Jule und deren Freund*innen. Zwischen Freibad, Wohnung und Hauspartys beobachtet sie die Freundschaften, Beziehungen und Probleme der Anderen. Sie selbst ist zurückhaltend und kann mit der Selbstdarstellung auf Social Media und dem teils rauen Umgangston nicht viel anfangen. Erst als sie die Mitschülerin Romy kennenlernt, beginnt Nora sich zu entfalten.
Kokon ist ein wunderbar zarter Film über die Freuden und Schmerzen des Großwerdens. In beiläufigen Momenten kreiert Leonie Krippendorff emotionale Tiefe auch für ihre Nebenfiguren, ohne in Belehrung oder Dramatisierung abzudriften. Diese Empathie, die Krippendorff für ihrer Figuren zeigt, und meine Sympathie für Nora machen den Film für mich zu etwas Besonderem. Die Bruthitze der Stadt schafft zusätzlich eine atmosphärische Dichte, die mir sehr gefällt.
Wir sind wie Fische im Aquarium. Wir schwimmen immer im Kreis. Von der einen Seite des Kottis zur anderen und wieder zurück, solange bis wir irgendwann aus dem Becken springen. – Kokon