Vollkommene Reinheit ist möglich, wenn man sein Leben in eine Gedichtzeile verwandelt, die mit einem Spritzer Blut geschrieben wurde.
Yukio Mishimas Leben ist so komplex wie polarisierend. Schon als Kind bewies der 1925 geborene Künstler seine literarische Begabung. Sein Schaffen erstreckte sich auf zahlreiche Medien und sein Narzissmus und seine sexuelle Ambivalenz traten in seinem Leben und seiner Kunst zutage.
Mit seinem visuell atemberaubenden Portrait von 1985 übersetzt Paul Schrader Mishimas Leben mit theatralischer Größe und zeigt, wie Mishimas Leben und Tod von der Performance bestimmt waren. Bisexuell, sadomasochistisch und in zunehmendem Maße Japans feudalem Ruhm zugetan, beugt Mishima sowohl Worte und Fleisch der Macht seiner Vorstellungskraft; er wird zum Muskelmann und zum Kommandeur seiner eigenen Militärstaffel, und Schrader verleiht jedem Aspekt eine treffende ästhetische Aufladung.