The Long Summer of Neil Breen
Neil Breen, die Heilige Dreieinigkeit des Kinos (aka. egosploitation; er produziert, führt Regie und spielt die Hauptrolle), segnet diesen Sommer unsere dunklen Hallen und erhält eine eigene Retrospektive beim LICHTAUS. In drei Double Features lassen wir uns von all seinen Werken erleuchten, die der Architekt vollkommen alleinig errichtet hat.
In Pass Thru spielt Neil Breen spielt einen Drogenabhängigen, der in einer Wüste außerhalb von Las Vegas lebt, als eine Gruppe von Drogenschmugglern und Menschenhändlern ihn niederschlägt, weil er ihnen im Weg steht. Während er bewusstlos-bis-tot daliegt, kommt eine künstliche Intelligenz aus der fernen Zukunft in unsere Zeit und nimmt Breens Gestalt an. Diese künstliche Intelligenz, die auch messianische Kräfte besitzt (mal was ganz neues), tut nichts Interessantes, bis sie am Ende ihre Kraft einsetzt, um hunderttausende böser Menschen auszulöschen.
Nun, wie es niemanden schockiert, der schon einmal eine Neil Breen-Produktion gesehen hat, stellt sich der Mann selbst als gottähnliches Wesen dar. Was sich nur geringfügig von der Rolle unterscheidet, die er als Außerirdischer, Jesus, Gott und Cyborg gespielt hat. Seine Figur ist eigentlich nur dazu da, alle Probleme, die ihn stören, mit einer Handbewegung wegzuwischen. Es ist, als ob er, wie seine Figuren, glaubt, der Einzige zu sein, der die großen Probleme erkennt, die die menschliche Zivilisation bedrohen, und bereit ist, etwas dagegen zu tun.
Neil Breen wird nicht nur nicht besser, sondern schafft es sogar, sich in einigen Bereichen zu verschlechtern. Pass Thru ist die Krönung dieser Entwicklung. Es erreicht ein Ausmaß an Ungeschicklichkeit, das man kaum glauben kann, bis man es selbst erlebt. Ich denke, wir sollten uns nicht wundern, dass Neil Breen Kultstatus genießt, denn wir sind von Unfällen wie diesem von Natur aus fasziniert. Oh und Drone Shots. Breen hat sich für diesen Film eine Drone gekauft und das merkt man.