INHALTSWARNUNG
In diesem Film werden die schweren Kriegsverbrechen im Konzentrationslager Auschwitz thematisiert. Es gibt implizite Gewaltdarstellung über Sounddesign, sexuelle Gewalt, Antisemitismus, sowie Archivaufnahmen.
Sommer 1943. Rudolf Höß, Kommandant des KZ Auschwitz, lebt mit Ehefrau Hedwig und Kindern in einem Haus, das direkt an die Mauer des Konzentrations- und Vernichtungslagers angrenzt. Im eigenen Gewächshaus wachsen Obst und Gemüse, die Kinder vergnügen sich im Pool, es gibt Kaffeekränzchen und Picknicks am Fluss. Als Rudolf nach Oranienburg versetzt werden soll, weigert sich Hedwig, ihr Paradies zu verlassen. Erst kurz bevor der Abspann beginnt, sehen wir das KZ Auschwitz von der anderen Seite in der Gegenwart. Hier steht das Museum Auschwitz-Birkenau.
Der Film zeigt Bilder gutbürgerlicher Alltäglichkeit, ständig im Kontrast zu den Wachtürmen des KZ und der grauenerfüllten Geräuschkulisse, die als visuelle und auditive Erinnerungen an den unaussprechlichen Terror das idyllische Narrativ korrigieren. Anders als andere populäre Holocaustfilme, die im kinematografischen Spektakel auch Gewalt an den Körpern der Ermordeten zur Schau stellen, entscheidet sich dieser Film das alltägliche Leben der Täter*innen in den Mittelpunkt zu rücken und die Idee, man habe ‘von nichts gewusst’, zu dekonstruieren. Das Grauen wird in der Banalität des Bösen vermittelt.